Mittwoch, 22. Oktober 2008

John McCain unter Druck

Es ist wie immer in Amerika: Schein ist mehr als Sein. Der, zugegebenermaßen sympathische, Präsidentschaftskandidat Barack Obama legt im Endspurt des US-Wahlkampfes immer mehr zu. Jung, dynamisch und mit netten Werbeslogans ("Yes, we can") hat er den Großteil der Bevölkerung der USA hinter sich vereinigt. Auch Unmöglichkeiten wie z.B. sein Besuch in Deutschland, welcher absolut unüblich für einen Senator war, konnten daran bisher nichts ändern.

Doch wer ist dieser Barack Obama? Als Senator von einem Bundesstaat wie Illinois, Burschen aus Hawaii, Langzeitstudenten und - wenn wundert es - Bürgerrechtler kann man ihn getrost als politisches Leichtgewicht bezeichnen. Sicher, er kann gut reden. Aber kann er auch gut regieren? Ein Staat wie die USA braucht einen fähigen Präsidenten, der mit einer harten Hand regiert und jahrelange Erfahrung aufweisen kann - sei es nun politisch, menschlich oder generell im Leben.

Ihm gegenüber steht ein fast dreißig Jahre älterer Kandidat, welcher schon in einem Repräsentantenhaus saß, als ein Obama nach mit einem seiner Studiums beschäftigt war. Bekannt als Hardliner und ausgestattet mit fast dreißig Jahren Erfahrung als Spitzenpolitiker erscheint John McCain der deutlich fähigere zukünftige Präsident zu sein. Aber auch an Lebenserfahrung kann er mehr aufweisen. Er ist einer der Überlebenden der Forrestal-Katastrophe und überstand seine wohl schwerste Lebensprüfung: Fünfeinhalb Jahre in nordvietnamesischer Kriegsgefangenschaft.

Solche Ereignisse zu überstehen verlangt nach einem eisernen Willen und einem starker Charakter. Obama kann nichts Derartiges aufweisen. Sein Leben verlief bisher wie aus dem Bilderbuch.

Nun stellt sich für die Amerikaner die Frage: Filmreifen Showman oder politischen Hardliner wählen? Letzteren könnte Amerika deutlich besser vertragen. Wollen wir hoffen, dass sich die Amerikaner nicht vollends von der rosaroten Obama-Welt blenden lassen.